Nachhaltige Ernährung beginnt lokal
Der zweite Globale Ernährungsbericht der Allianz Sufosec zeigt: Agrarökologische Anbaumethoden sind ein entscheidender Faktor im Kampf gegen Hunger in den verletzlichsten Regionen der Welt. Trotz globaler Nahrungsmittel- und Klimakrisen tragen nachhaltige Anbaumethoden zur Verbesserung der Ernährungssicherheit kleinbäuerlicher Haushalte bei.
Die Allianz Sufosec vereint die sechs Schweizer Nichtregierungsorganisationen Fastenaktion, SWISSAID, Vétérinaires Sans Frontières Suisse, Vivamos Mejor, Aqua Alimenta und Skat Foundation. Als Allianz bekämpfen wir gemeinsam den weltweiten Hunger und fördern nachhaltige Ernährungssysteme. Gemeinsam setzen wir auf agrarökologische Projekte, um die Lebensgrundlagen in einigen der ärmsten Regionen der Welt nachhaltig zu verbessern.
Resultate der wissenschaftlichen Haushaltsstudie
Die Allianz Sufosec lässt die Wirksamkeit ihrer Projekte wissenschaftlich durch das Centre for Development and Environment (CDE) der Universität Bern begleiten. In einer Studie werden seit 2021 jährlich über 10’000 kleinbäuerliche Haushalte in 19 Ländern zu ihrer Ernährungssituation und zum Einsatz von agrarökologischen Praktiken befragt. Dazu zählen Anbaumethoden wie Fruchtwechsel, der Mischanbau von Kulturpflanzen statt Monokulturen oder der Einsatz von organischen statt chemischen Düngemitteln.
Die Ergebnisse zeigen eindrückliche Erfolge: In den untersuchten Regionen konnte die Ernährungsunsicherheit durch diese Massnahmen um bis zu 60% reduziert werden. Haushalte, die mindestens drei agrarökologische Methoden kombinieren, haben im Schnitt ein um 34% geringeres Risiko, an Hunger zu leiden. Diese Zahlen unterstreichen die Wirksamkeit lokaler Ansätze zur Hungerbekämpfung.
Agrarökologie als wirksamer Schlüssel zur Hungerbekämpfung
«Unsere Haushaltsstudie zeigt deutlich, dass nachhaltige Landwirtschaft funktioniert», sagt Markus Allemann, Co-Präsident der Allianz Sufosec. «Trotz widriger Umstände haben wir in den verletzlichsten Regionen der Welt entscheidende Fortschritte im Kampf gegen den Hunger erzielt.»
Die Daten des zweiten Welternährungsberichts der Allianz Sufosec sind ein starkes Zeichen dafür, dass lokale Ansätze und gemeinschaftliche Lösungen der Schlüssel für eine erfolgreiche Hungerbekämpfung sein können.
Prof. Dr. Johanna Jacobi von der ETH Zürich, wissenschaftliche Beraterin der Allianz Sufosec, ergänzt: «Die Studie zeigt, dass agrarökologische Massnahmen den Menschen vor Ort helfen, ihre eigenen Ernährungssysteme zu stärken und unabhängiger von globalen Märkten zu werden. Die Nutzung lokaler Ressourcen und nachhaltiger Anbaumethoden führt langfristig zu spürbaren Verbesserungen der Ernährungssituation.»
Der Welternährungsbericht 2024 macht deutlich, dass agrarökologische Ansätze eine zentrale Rolle im Kampf gegen den Hunger spielen. Die Allianz Sufosec und ihre Partnerorganisationen werden weiter daran arbeiten, diese nachhaltigen Lösungen weltweit zu fördern.
«Dank der Agrarökologie trotzen Bauernfamilien der Zunahme extremer Wetterereignisse, dem Verlust der Biodiversität und degradierten Böden. Die Familien in unseren Projekten sind fest davon überzeugt, dass sich damit ihre Gesundheit und Ernährung verbessern.»
Allianz Sufosec
Sufosec, die Schweizer Allianz für nachhaltige Ernährung weltweit, ist ein Bündnis von sechs NGOs der internationalen Zusammenarbeit. Ihr gemeinsames Ziel ist es, Hunger und Mangelernährung nachhaltig zu reduzieren, indem lokale Ernährungssysteme und Gemeinschaften auf der Basis agrarökologischer Methoden gestärkt werden. Die Zusammenarbeit besteht seit 2020 und wird kontinuierlich vertieft; sie führt die komplementären Expertisen und Erfahrungen aller Akteurinnen und Akteure in Nord und Süd zusammen und schafft Synergien für einen effizienten Mitteleinsatz. Die Wirkung wird systematisch überprüft und verbessert.
Die Allianz-Organisationen sind Fastenaktion, SWISSAID, Vétérinaires Sans Frontières Suisse, Vivamos Mejor, Aqua Alimenta und Skat Foundation. Sie engagieren sich derzeit in insgesamt über 450 Projekten in von Armut betroffenen Ländern des Globalen Südens – in enger Zusammenarbeit mit Organisationen der lokalen Zivilgesellschaft.
Die Allianz wird im Rahmen der Programmbeiträge von der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) finanziell unterstützt.
* Sufosec steht für «Sustainable Food Systems and Empowered Communities»
Mehr Infos: www.sufosec.ch