Die Sommermonate sind signifikant heisser als früher und in den letzten Jahren wurden auch die Nächte unerträglich schwül. Gleichzeitig nahm die Häufigkeit und Intensität der Winterstürme zu. Überschwemmungen kommen oft vor, neuerdings auch im Stadtzentrum. Der Grund dafür liegt in veränderten Niederschlagsmustern: Die Wassermengen konzentrieren sich jetzt auf einen kürzeren Zeitraum und treten auch geografisch fokussierter auf.
Und zu alledem kam auch noch Corona?
Ja die Pandemie hat uns zu Beginn komplett gelähmt. Wir haben nicht erwartet, dass es uns so schnell und stark treffen würde. Zum Glück konnten wir uns bald nach Beginn des strengen Lockdowns dank einer Ausnahmeregelung für NGOs wieder mit unseren Fahrzeugen bewegen und unsere Arbeit aufnehmen. Natürlich unter strengsten Sicherheitsvorkehrungen, denn unsere Projektgemeinden liegen abseits der Städte in unwegsamen Gebieten und sind oft nur zu Fuss oder mit Maultieren erreichbar. Diese Abgeschiedenheit bietet zum Glück einen natürlichen Schutz vor dem Virus – solange es nicht von aussen eingeschleust wird.
Dank dieser Isolation konnten viele Projektaktivitäten trotz der Pandemie weitergeführt werden?
Genau, dank der Weitläufigkeit des Projektgebiets mit den Streusiedlungen ist die Arbeit mit einzelnen Bauern ohne eine erhöhte Verbreitungsgefahr möglich. Beispielsweise haben wir Schulungen zu Agroforstwirt- schaft auf den Feldern mit einzelnen Bauern gemacht, maximal in Kleingruppen. Zudem waren wir auch vermehrt via Telefon und Funk mit den Dörfern in Kontakt. Dafür mussten wir die Leute mit Telefonguthaben ausstatten oder Solarpanels anschaffen, weil es vor Ort keinen Strom gab.
Du bist schon seit deiner Studienzeit mit dem Nationalpark verbunden und über zehn Jahre Geschäftsführer. Was ist deine Vision für die Zukunft des Parks?
Mir ist vor allem wichtig, dass die Gemeinden und lokalen Akteure des Parks befähigt werden, die Verantwortung für den Schutz und die nachhaltige Nutzung der natürlichen Ressourcen des Parks zu übernehmen. Nur so können wir langfristig wieder ein Gleichgewicht zwischen Ökosystem, Mensch und Natur erreichen.