Jugendlicher füllt Regale im Supermarkt

Berufsbildung und Lebenskompetenzen

Junge Erwachsene in Bogotá durchbrechen den Kreislauf der Armut

Berufsbildung und Lebenskompetenzen: junge Erwachsene in Bogotá durchbrechen den Kreislauf der Armut



Kolumbien, Bogotá – Stadtviertel Ciudad Bolívar, Rafael Uribe Uribe, Tunjuelito, Suba, Kennedy und Santa Fe

Berufsbildung, Arbeitsmarktintegration, Vergangenheitsbewältigung, Friedensbildung, gesellschaftliche Partizipation

Direkt: 200 junge Erwachsene, 400 Familienangehörige

Indirekt: 1000 Freunde und erweiterter Familienkreis

Volver a la Gente, Bogotá

Das Projektbudget beträgt CHF 149'736. Ergänzend dazu kommen Eigenleistungen und lokale Beiträge.

1.1.-31.12.2025

Projekthintergrund

Viele junge Erwachsene in den Armenvierteln von Bogotá sind mit ihren Familien vor dem bewaffneten Konflikt geflüchtet und versuchen, sich eine neue Existenz aufzubauen. Dafür sind sie schlecht gerüstet. Ihnen fehlen eine Berufsausbildung, ein Netzwerk sowie Wissen bezüglich des angemessenen Verhaltens in Bewerbungssituationen. Die Folge davon: Die Arbeitslosenquote von jungen Geflüchteten liegt in Kolumbien bei 58%. Die Mehrheit davon ist weiblich. Um diesen Kreislauf zu durchbrechen, brauchen die jungen Erwachsenen eine Ausbildung, Training von sozialen und emotionalen Kompetenzen, psychosoziale Unterstützung und Hilfe bei der Stellenvermittlung.

Unser Lösungsansatz

Das Projekt bietet 200 jungen Erwachsenen Berufsorientierung, 100 von ihnen absolvieren eine anerkannte Ausbildung. Anschliessend unterstützt das Team bei der Vermittlung in einen Job mit Mindestlohn und Sozialversicherungen und begleitet die ersten Monate am Arbeitsplatz. Neben der beruflichen Ausbildung stärken Fachpersonen auch die Sozial- und Konfliktlösungskompetenzen. Die jungen Erwachsenen erlernen in Workshops Wissen über Bürgerrechte und Konfliktlösung, das sie mit ihren Familien teilen und so zu einer friedlicheren Zukunft in ihren Vierteln beitragen.

Projektziele

200 intern vertriebene und marginalisierte junge Erwachsene in Bogotá verbessern ihre finanzielle und emotionale Lebenssituation und tragen als informierte Bürger*innen zu einer Friedenskultur bei.

  • 200 junge Erwachsene erhalten Berufsorientierung, wovon 100 beruflich qualifiziert sind und mindestens 50% anschliessend in einer formellen Arbeitsstelle den gesetzlichen Mindestlohn verdienen und sozialversichert sind.
  • 90 (90% von 100) junge Erwachsene setzen sich mit ihren Gewalterfahrungen auseinander und stärken ihre emotionale Resilienz.
  • 90 (90% von 100) junge Erwachsene kennen ihre Rechte und Pflichten als Bürgerinnen und Bürger und tragen als Friedensakteur*innen zu einem gewaltfreien Zusammenleben in den Familien und Wohnvierteln bei.

 

Wirkung

Eine gute Berufsausbildung erhöht die Chance, eine angemessene Arbeit zu finden und ein sicheres Einkommen zu erzielen. 2018 starteten wir in Zusammenarbeit mit der Universität Lausanne und der kolumbianischen Universidad de los Andes eine robuste randomisierte Studie, welche die mittelfristige Wirkung unserer Intervention auf das Leben der jungen Erwachsenen misst. Mit dem Studiendesign gewann Vivamos Mejor 2020 als erstes Schweizer Hilfswerk zum zweiten Mal den Impact Award der DEZA und ETH/NADEL. Erste Ergebnisse haben gezeigt, dass die psychosoziale Betreuung die Entwicklung von Fähigkeiten ermöglicht, um sowohl mit Herausforderungen im beruflichen als auch im privaten Umfeld besser umgehen zu können. Erfahren Sie hier mehr zu unserer Wirkungsmessung.





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