Frauen in Kolumbien

Gute Noten für Berufsbildung

Masterstudie zur Berufsbildung in Kolumbien

Masterstudie zur Berufsbildung in Kolumbien


Eine Masterstudie der Universität St. Gallen (HSG) zeigt: Die Wirkung unseres Projekts «Arbeit für intern vertriebene Frauen» in Bogotá ist beachtlich, der Spenderfranken wurde effizient eingesetzt. Und nachhaltig: Denn von der Ausbildung und Vermittlung der Begünstigten in den formellen Arbeitsmarkt profitieren nicht nur diese selbst, sondern auch die Arbeitgeber.

In Bosa in Bogotá suchen viele Menschen Zuflucht, die im kolumbianischen Bürgerkrieg vom Land vertrieben wurden. In dem Armenviertel den Lebensunterhalt zu bestreiten, erweist sich aber als schwierig. Hier setzte das mit unserer lokalen Partnerorganisation Apoyar umgesetzte Projekt «Arbeit für intern vertriebene Frauen» (2012–2014) an. Den Begünstigten wurde eine Ausbildung ermöglicht und ihre Kinder erhielten externe Betreuung. Zudem wurden sie in den formellen Arbeitsmarkt vermittelt, einige Frauen gründeten dazu den Verein ASOCEDT.

Durch die Interventionen verbesserte sich die Situation der Teilnehmenden tatsächlich. Den Nachweis erbringt die jetzt vorliegende Masterstudie der Universität St. Gallen. Sie attestiert dem Projekt grosse Relevanz und Effektivität und taxiert den Einsatz des Spenderfrankens als sehr effizient.

Mehr Verdienst und Zufriedenheit

Die Autorin der Studie, Tonja Iten, untersuchte für ihre wirtschaftliche Analyse den Nutzen für Projektteilnehmerinnen und Arbeitgeber sowie für den Verein ASOCEDT, die Kosten und die Effizienz. Relevante Einflussfaktoren flossen in die Bewertung ein. Befragt und verglichen wurden 25 der 140 vollbegünstigen Frauen sowie die 25 Frauen aus der Kontrollgruppe. Das Ergebnis: Im Vergleich mit dem Einkommen vor der Intervention ist der Verdienst der Frauen gegenüber jenem der Kontrollgruppe beträchtlich stärker gewachsen. Der Difference-in-Differences-Vergleich ergibt ein Plus von COP 349 482 oder 93 Prozent. Die Wahrscheinlichkeit, angestellt zu werden, erhöhte sich um 48 Prozent. Im Schnitt wesentlich zufriedener zeigen sich die Frauen mit Tätigkeitsinhalt, Lohn und Sozialleistungen, derweil die Kontrollgruppe hier eher eine leichte Verschlechterung sah.

Kosten-Nutzen stimmen

Aus den Interviews mit neun von insgesamt 23 Arbeitgebern, die über ASOCEDT Mitarbeiterinnen rekrutieren, kristallisiert sich ebenfalls eine grosse Zufriedenheit. Alle empfahlen den Verein weiter. Bezüglich Kosten-Nutzen schneidet das Projekt überdurchschnittlich gut ab, dies vor allem auch im Vergleich mit Studien anderer Arbeitsmarktprogramme in Lateinamerika. ASOCEDT ist inzwischen weitgehend selbständig als Arbeitsvermittler innerhalb von Nachfolgeprojekten tätig. Unter anderem für ausgebildete Jugendliche. Die Studie bestätigt Vivamos Mejor, damit auf dem richtigen Weg zu sein und diese Interventionsform in ähnlichen Projekten zu wiederholen.



Wirkung