Sie befinden sich im Archiv des Corona-Newstickers. Hier finden Sie alle Entwicklungen der Pandemie in Lateinamerika seit ihrem Ausbruch bis Ende August 2020. Über die aktuellsten Ereignisse berichten wir hier.
Unsere getroffenen Massnahmen in Kürze (hier finden Sie ausführlichere Informationen dazu):
- Bei allen Projekten identifizierten wir mit unseren Partnern Massnahmen zur Unterstützung vulnerabler Bevölkerungsgruppen, welche nicht von den Notfallmassnahmen der Regierungen profitieren, damit diese in der aktuellen Lage nicht alleine gelassen werden.
- Wo möglich, hielten wir den Kontakt mit den Familien aufrecht, führten Schulungen per Videokonferenz durch und kommunizierten bilateral mit den Kindern, um eine Routine aufrecht zu erhalten und eine gewisse Normalität zu vermitteln.
- Auch versuchten wir, den Kindern die Lebensmittelpakete auszuliefern, welche sie sonst in unseren Projekten erhalten hätten.
Corona-Pandemie, Rassismus und Xenophobie
Covid-19 gibt es bereits in mehr als 180 Ländern, es ist eine tödliche Pandemie. Nicht alle Regierungen nehmen den Kampf dagegen mit Objektivität auf noch verteidigen sie die internationale Einheit, um sie zu besiegen.
Die Vereinten Nationen (UN) haben einen großen Aufruf zur Einheit gemacht; die Weltgesundheitsorganisation (WHO) hat nachdrücklich erklärt, dass es wichtig ist, nicht nach dem Schuldigen für das Virus zu suchen; tatsächlich ist sie nicht der Ansicht, dass es Schuldige gebe, wie verschiedene Verschwörungstheorien behaupten. Es geht darum, sich zu seiner Bekämpfung zusammenzuschließen, solidarisch zu arbeiten und diejenigen nicht zurückzulassen, die weder über die notwendigen Mittel noch über das erforderliche Humankapital verfügen. Lesen Sie mehr dazu im Artikel von amerika21.
Hunderttausende verlieren in Ecuador infolge der Corona-Pandemie ihre Jobs
Die Corona-Pandemie, die Ecuador wie viele andere südamerikanische Länder schwer getroffen hat, hat auch enorme Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt. Arbeitsminister Andrés Isch veröffentlichte vergangene Woche aktuelle Arbeitsmarktzahlen. Demnach haben seit Beginn der Corona-Pandemie 289.000 Angestellte ihre Arbeit verloren. Im Dezember 2019 befanden sich laut Aussage von Isch bereits 46,7 Prozent der Arbeitsplätze im informellen Sektor. Diese Zahl dürfte nun infolge der Entlassungen nochmals merklich gestiegen sein, vermutete der Minister. Lesen Sie mehr dazu im Artikel von amerika21.
Tag der indigenen Völker: Zwischen Pandemie und Gewalt
Anlässlich des Tages der indigenen Völker am 9. August hat sich die UN-Menschenrechtskommission der Lage indigener Gruppen auf der ganzen Welt gewidmet. Kommissarin Michelle Bachelet betonte in ihrer Ansprache die Notwendigkeit, dass indigenen Völkern ermöglicht werden müsse, ihr Recht auf Autonomie und Selbstbestimmung auszuüben. Darüber hinaus wies sie auf aktuelle Probleme hin.
Im neuartigen Corona-Virus und umweltlichen Herausforderungen werden dieses Jahr die grundlegendsten Bedrohungen für indigenes Leben gesehen, denn vielen Völkern mangelt es an wichtigen Lebensgrundlagen, wie beispielsweise dem Zugang zu Gesundheitssystemen oder sauberem Wasser. Rassismus und Stigmatisierung verschlimmern die Situation. Lesen Sie mehr dazu im Artikel von amerika21.
Lateinamerika wird zum Testlabor für die Welt
Es war Mitte Juli, als das Instituto Butantan einen Aufruf ins Netz stellte: Die renommierte Forschungseinrichtung aus São Paulo suchte nach Freiwilligen für Impfstofftests, Wirksamkeit ungesichert, Nebenwirkungen durchaus möglich. Normalerweise ein nicht unbedingt verlockendes Angebot. Weil es sich bei der Studie aber um ein Mittel gegen Covid-19 handelte, hatten die Forscher gehofft, dass es zumindest ein paar Interessenten geben werde.
Innerhalb von 24 Stunden meldeten sich dann aber rund 600'000 Freiwillige, ein Ansturm, mit dem niemand gerechnet hatte. Bald schon waren es sogar mehr als eine Million Interessenten – dabei gab es in der Studie überhaupt nur Platz für 9000 Probanden. «Das war schon beachtlich», sagte der Direktor des Instituto Butantan, Dimas Cova, kurz darauf etwas verwundert der brasilianischen Zeitschrift Época. «Es zeigt aber auch, wie besorgt die Menschen sind.» Lesen Sie den ganzen Tagesanzeiger-Artikel dazu.
Bolsonaro blockiert in Brasilien Corona-Hilfspaket für Indigene
Eine Tag nachdem beim brasilianischen Präsidenten Jair Bolsonaro selbst eine Infektion mit dem Coronavirus offiziell bestätigt worden war, blockierte dieser gestern nun mit Vetos Teile eines Gesetz, das angesichts der steigenden Infektionszahlen besondere Schutzmaßnahmen für Indigene und Quilombolas vorgesehen hatte. Lesen Sie den ganzen Artikel dazu auf amerika21.
Nach über 100 Tagen: Peru beendet nationalen Lockdown
Am Mittwoch sind die nationalen Kontaktbeschränkungen in Peru aufgehoben worden, die seit 16. März in Kraft waren. Der nationale Notstand bleibt allerdings vorerst bis Ende Juli bestehen. Schritt für Schritt soll nun das gesellschaftliche Leben zu einer "neuen" Normalität zurückkehren.
Der Lockdown im Andenstaat war einer der strengsten in Südamerika – mit absolutem Ausgangsverbot in den Abend- und Nachtstunden sowie sonntags. Teilweise mussten sich Männer und Frauen an verschiedenen Wochentagen darin abwechseln, das Haus zu verlassen. Dennoch erzielten die Maßnahmen nicht den gewünschten Effekt: Peru zählt mit fast 300.000 kumulierten Infektionen zu einem der Länder mit den meisten registrierten Covid-19-Fällen. Doch ab Juni schließlich hielt sich die Zahl der Erkrankten konstant und verzeichnete bereits einen leichten Rückgang. Lesen Sie den ganzen Artikel dazu auf amerika21.
Brasilien im Katastrophenmodus
Mit 1.315.941 Infizierten und 57.103 Toten (Stand: 28. Juni) entwickelt sich Brasilien zum neuen Epizentrum der weltweiten Corona-Pandemie. Doch statt Krisenmanagement steht auf der Agenda des ultrarechten Präsidenten Jair Bolsonaro weiterhin nur sein eigener politischer Überlebenskampf und der Schutz seiner Familie. Der Machtkampf zwischen Oberstem Gerichtshof (STF) und Regierung ist in vollem Gange. Und auf der Straße stehen neben den antifaschistischen Fußball-Ultras immer größere Teile der Zivilgesellschaft den Bolsonaro-Anhänger gegenüber.
Lesen Sie die Hintergründe dazu im Artikel von amerika21.
WHO besorgt: 1,5 Million Corona-Infektionen in Lateinamerika
Bereits seit einigen Wochen ist Lateinamerika das neue Epizentrum der Covid-19-Pandemie. Und noch immer steigen die Zahlen weiter stark an: Brasilien meldet bis zum Mittwoch 770.000 Fälle, Peru 210.000, Chile 150.000 und Mexiko 125.000 – und das bei meist unzureichender Testung. Insgesamt belaufen sich die bestätigten Erkrankungen in ganz Lateinamerika laut Johns-Hopkins-University auf fast 1,5 Millionen. Rund 75.000 Menschen sind in der Region nach offiziellen Angaben an oder mit dem Virus verstorben. Lesen Sie mehr dazu im Artikel von amerika21.
Warum die Corona-Pandemie Frauen in Kolumbien und Mexiko besonders gefährdet
Morde und sexuelle Gewalt nehmen in Mexiko in Kolumbien trotzt der Ausgangsbeschränkungen aufgrund der Corona-Pandemie weiter zu, wie offizielle Zahlen nun zeigen. Aus einem Bericht der Ombudsbehöre von Kolumbien geht hervor, dass Frauen und Mädchen in ländlichen Regionen derzeit einem besonders hohen Risiko ausgesetzt sind. Sie seien neben dem fast ständigen Aufenthalt zuhause aufgrund der Quarantänemaßnahmen auch durch territoriale Auseinandersetzungen bewaffneter Gruppen und ihre sozioökonomische Situation mehr von Gewalt bedroht.
In Kolumbien wird nach Angaben der Parlamentskommission für die Gleichstellung von Frauen alle 30 Minuten eine Frau Opfer sexueller Gewalt. Die meisten Übergriffe in den vergangenen vier Monaten gab es demnach an den Grenzen zu Venezuela und Ecuador und entlang der Pazifikküste. Im Jahr 2019 wurden nach offizieller Zählung 22.150 sexuelle Gewalttaten begangen. In fast der Hälfte der Fälle waren Mädchen zwischen zehn und 14 Jahren Leidtragende. Lesen Sie den ganzen Artikel dazu auf amerika21.
«Neue Stimmen» in der Corona-Krise: Widerstand gegen Bolsonaro wächst
Immer wieder haben Bolsonaro-Anhänger in der Covid-19-Pandemie das Oberste Gericht, den Kongress und Anti-Corona-Massnahmen kritisiert. Doch an diesem Sonntag haben sie erstmals Widersacher, genau an dem Tag, an dem Brasilien die Marke von 500 000 Corona-Infizierten durchbricht. Mehr als 30 000 Menschen sind im Zusammenhang mit dem Virus inzwischen gestorben. Auch in São Paulo ertönen diese «neuen Stimmen», wie die Zeitung «O Globo» schreibt.
Die Initiative gehe auf Fussballfans zurück, die für die Demokratie eintreten, und richte sich gegen Bolsonaro. «Wir haben das Gefühl, dass die Pandemie für die Politik nicht das wichtigste Thema ist, nie ist sie die Nachricht des Tages in Brasilien», erklärt der Politikwissenschaftler Mauricio Santoro von der Universität des Bundesstaates Rio de Janeiro im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur den Protest. «Es geht immer um unsere politische Krise, die Konflikte des Präsidenten.» Lesen Sie den ganzen Artikel von Watson dazu.
Lateinamerika und Karibik: Millionen könnten aufgrund der COVID-19-Pandemie Hunger leiden
Die Prognosen des Welternährungsprogramms sind düster: Etwa 14 Millionen Menschen in Lateinamerika und der Karibik könnten in diesem Jahr aufgrund der COVID-19-Pandemie ernsthafte Ernährungsunsicherheit erfahren. Die UN-Agentur schätzt, dass zu den 3,4 Millionen Menschen in der Region, die bereits jetzt nicht in der Lage sind, ihren Grundnahrungsmittelbedarf zu decken, weitere 10 Millionen hinzukommen könnten. Zum Artikel von UN News (Englisch).
Brasilien meldet erneut starken Anstieg der Corona-Fälle
Brasilien hat innerhalb von nur einem Tag 26 417 neue Infizierungen mit dem Coronavirus registriert. Das sei der höchste Anstieg innerhalb von 24 Stunden seit Beginn der Covid-19-Pandemie, teilte das Gesundheitsministerium in Brasília am Donnerstag mit.
Damit stieg die Gesamtzahl der Infizierten in dem mit 210 Millionen Einwohnern grössten Land Lateinamerikas auf 438 238. Mindestens 26 754 Menschen sind im Zusammenhang mit dem Virus bislang gestorben. Brasilien liegt nach den Daten der US-Universität Johns Hopkins bei der Zahl der Todesopfer damit weiter auf Platz sechs, bei der Zahl der Infizierten auf Platz zwei der am schwersten betroffenen Länder - hinter den Vereinigten Staaten.
Die tatsächliche Zahl dürfte unter anderem wegen fehlender Tests und noch nicht ausgewerteter Laborergebnisse weit höher liegen. São Paulo, der mit mehr als 40 Millionen Einwohnern bevölkerungsreichste Bundesstaat Brasiliens, allein registrierte am Donnerstag 6382 neue Corona-Fälle, was ebenfalls einen Negativ-Rekord für den Zeitraum von 24 Stunden darstellte. Gouverneur João Doria hatte zuvor zwar die Massnahmen zur Einschränkung des öffentlichen Lebens verlängert, aber auch eine schrittweise Öffnung der Wirtschaft angekündigt. (Quelle: watson/sda/dpa)
Gefährliche Situation für Migrantenkinder, die während der Pandemie nach Mexiko und Mittelamerika zurückgekehrt sind
Seit März haben die US-Behörden mindestens 1'000 unbegleitete Migrantenkinder nach Mexiko, El Salvador, Guatemala und Honduras zurückgeführt, trotz ernsthafter Schutzgefahren in ihren Herkunftsgemeinden.
"Für Kinder, die in der Region unterwegs sind, verschlimmert COVID-19 die schlechte Situation noch weiter. Diskriminierung und Übergriffe kommen nun zu den bestehenden Bedrohungen wie Bandengewalt hinzu, die diese Kinder überhaupt erst zur Flucht getrieben haben", sagte UNICEF-Chefin Henrietta Fore.
Lesen Sie den ganzen Artikel von UN News (Englisch).
Indigene Bevölkerung in Lateinamerika von Covid-19 existenziell bedroht
Die indigenen Völker Lateinamerikas gehören zu den durch Covid-19 verwundbarsten Gemeinschaften der Region. Dies erfordere nicht nur eine differenzierte Beurteilung ihrer Situation, sondern auch ihren besonderen Schutz, betont eine gemeinsame Erklärung des Fonds für die Entwicklung der indigenen Völker Lateinamerikas und der Karibik (El Fondo para el Desarrollo de los Pueblos Indígenas de América Latina y El Caribe, Filac), des Abya-Yala-Forums (Fiay) und der Regionalen Beobachtungsstelle für indigene Rechte (ORDPI)
Aus einem von den drei Organisationen gemeinsam veröffentlichten Bericht geht hervor, dass die grundlegende Problematik in den Rahmenbedingungen liegt, mit denen die mehr als 45 Millionen Menschen umfassende indigene Bevölkerung Lateinamerikas konfrontiert sind. Unterernährung, fehlender Zugang zu Gesundheitsdiensten, unzureichende Infrastruktur und die allgemeine Unmöglichkeit der Ausübung individueller und kollektiver Grundrechte seien äußerst missliche Lebensbedingungen, die von der Politik häufig nur wenig Berücksichtigung fänden. Nun seien es diese ohnehin schon widrigen Lebensverhältnisse, die zu einer extremen Verwundbarkeit der indigenen Bevölkerung durch Covid-19 führen. Lesen Sie den ganzen Artikel auf amerika21.
Corona-Krise in Chile: Schwere Zusammenstöße bei Hungerprotesten
In Chile breiten sich Proteste wegen der Folgen der Corona-Ausgangssperren immer weiter aus. Angefangen hatten sie in den Gemeinden El Bosque und Villa Francia in der chilenischen Hauptstadtregion. Dort lieferten sich am vergangenen Montag Anwohner Straßenschlachten mit der Polizei, nachdem diese mit Gewalt auf die Proteste reagiert hatte.
Auslöser der Demonstrationen sei, dass viele Bewohner dieser Gemeinden mit einer sowieso schon prekär lebenden Bevölkerung wegen der infolge der Corona-Pandemie verhängten Maßnahmen nichts zu essen hätten. El Bosque ist seit Mitte April unter Quarantäne. Dort setzte die Polizei Tränengasgranaten und neu aus der Türkei gekaufte Wasserwerfer ein. Die Protestierenden bauten Barrikaden und warfen Steine. Auf sozialen Medien berichten Anwohner ebenfalls von Protesten und Straßensperren in den Gemeinden La Victoria, Maipú, San Felipe und vielen anderen Orten.
Wegen der stark steigenden Corona-Fallzahlen war am vergangenen Freitag die gesamte Hauptstadtregion unter Quarantäne gestellt worden. Bis Dienstag waren mehr als 50.000 bestätigte Infektionen gemeldet worden. Lesen Sie den ganzen Artikel auf amerika21.
Nicaragua: Geschichten erzählen via YouTube
Ein wichtiger Teil unseres Projekts «Zurück zur Normalität mit sicheren Zufluchtsorten» in Nicaragua ist das Vorlesen von Kindergeschichten. Dank viel Engagement finden die Geschichten trotz Ausnahmesituation den Weg zu den Kindern nach Hause. Unsere lokale Partnerorganisation in Nicaragua hat einen Teil ihrer Aktivitäten auf online umgestellt und lädt jede Woche neue Geschichten auf YouTube und andere soziale Plattformen. Auch der Projektmitarbeiter und Erzähler Omar Narváez hat sich der Aufgabe angenommen und erzählt uns mit viel Herzblut die Geschichte vom Hund Ernesto und seiner langen Reise, schauen hier das Video an (die Geschichte wird natürlich auf Spanisch erzählt, kann durch YouTube aber bei Bedarf automatisch auf Deutsch untertitelt werden).
Argentinien: Angespannte Lage in Armenvierteln wegen Ausbreitung des Coronavirus
Obwohl die Zahl der Corona-Infektionen in Argentinien verhältnismäßig gering ist, sind die Bewohner der Armenviertel (Villas) in der Hauptstadt Buenos Aires besonders von der Ausbreitung des Virus betroffen. Bei einer von Nachbarschaftsinitiativen der Villa 31 im Stadtteil Retiro in der vergangenen Woche organisierten Protestaktion machten die Bewohner auf die sanitären Bedingungen in den informellen Stadtvierteln in Buenos Aires aufmerksam, die die Infektion mit dem Coronavirus in die Höhe treiben. So sind es vor allem die prekären Lebensbedingungen auf engstem Raum, die die Maßnahme der sozialen Distanzierung in den Villas praktisch unmöglich machen. Aktivisten und Journalisten beklagen außerdem, dass seit Januar diesen Jahres Trinkwasser in der Villa 31 fehlt. Lesen Sie den ganzen Artikel auf amerika21.
Coronavirus und Lateinamerika – eine gefährliche Mischung
Polizisten auf Motorrädern und in Streifenwagen bahnen sich ihren Weg durch die Menge auf der Strandpromenade in Copacabana. «Gehen Sie nach Hause!» schallt es aus den Lautsprechern.
Doch die Menschen gehen an diesem sonnigen Samstag einfach weiter. Es ist – anders als in manchen europäischen Staaten, wo Tausende gegen Corona-Massnahmen auf die Strasse gehen – eine ungewöhnliche Ruhe, die in Brasilien herrscht.
Dafür dass das Land zuletzt bei den Neu-Infizierten und den Corona-Toten jeweils einen Negativrekord nach dem anderen vermeldet hat, scheinen die Menschen wenig besorgt zu sein. Sie hoffen, dass das Virus an ihnen vorübergeht. Das grösste und mit 210 Millionen Einwohnern bevölkerungsreichste Land Lateinamerikas registrierte am Samstag 233'142 Infizierte – die vierthöchste Zahl weltweit.
Quelle Watson: Lesen Sie den ganzen Artikel hier.
Corona-Pandemie in Guatemala führt zu mehr Arbeitslosigkeit und Hunger
Die Auswirkungen der Corona-Pandemie bedrohen das Leben zahlreicher Guatemalteken. Staatliche Hilfe kommt nur schleppend bei Bedürftigen an. In dem Land mit über 17 Millionen Einwohnern arbeiten nur rund 1,3 Millionen Menschen im formellen Sektor mit festem Gehalt, Arbeitsverträgen und Zugang zur Krankenversicherung. Seit dem Beginn der Pandemie haben viele Menschen mit Kündigungen und Lohnkürzungen zu kämpfen.
Für die Mehrheit der Guatemalteken blieb schon immer nur eine Arbeit ohne festes Gehalt und ohne Zugang zu Krankenversicherung oder anderen Sozialleistungen. Die Einschränkungen des öffentlichen Lebens mit dem Beginn der Pandemie treffen Millionen Menschen somit hart. Märkte öffnen nur noch eingeschränkt, die Einstellung des Nahverkehrs erschwert den Transport der Waren. Außerdem darf man ohne "triftigen Grund" seine Provinz nicht verlassen, um beispielsweise in größeren Städten seine Produkte zu verkaufen. Die Ernährungssituation in Guatemala ist auch in normalen Zeiten kritisch. 46,5 Prozent aller Kinder sind chronisch unterernährt, in ländlichen Regionen sind es teilweise über 80 Prozent. Witterungsbedingte Ernteausfälle haben in den vergangenen Jahren immer wieder zu regelrechten Hungersnöten geführt. Lesen Sie den ganzen Artikel von amerika21 dazu.
Um die Auswirkungen der Krise zu minimieren, hat Vivamos Mejor ein Nothilfeprojekt in Guatemala lanciert. Wir sensibilisieren das Gesundheitspersonal und die lokale Bevölkerung über die Gefahren des Virus, damit sie dazu beitragen können, die Ausbreitung einzudämmen. Zudem rüsten wir das Gesundheitspersonal mit dem nötigen Schutzmaterial aus, damit es sich nicht ansteckt und die Grundversorgung der lokalen Bevölkerung sicherstellen kann. Erfahren Sie mehr zu unseren Massnahmen während der Corona-Pandemie in Lateinamerika.
Corona-Pandemie: Hunger und Protest in Kolumbiens Armenvierteln
In Kolumbien nimmt inmitten der Corona-Krise in den Armenvierteln der Unmut über die Regierung von Präsident Iván Duque zu. Die Regierung Duque fährt in der Corona-Krise eine wirtschaftsfreundliche Politik und schützt etwa private Banken. In den urbanen Zentren und vor allem der Hauptstadt Kolumbiens wühlen immer mehr Menschen im Müll und ernähren sich von den Resten. Schuld daran ist nach Zeitungsberichten unter anderem die Ausgangssperre, die seit dem 25. März per Dekret von Präsident Iván Duque verhängt wurde und seitdem ständig verlängert wird – zurzeit bis zum 25. Mai. In den großen Städten des Landes leben laut DW mehr als 50 Prozent der Menschen von informeller Arbeit. Dieser Sektor ist aufgrund der Ausgangssperre zum Erliegen gekommen. Millionen Menschen haben kein Einkommen, haben bereits ihr Zuhause verloren oder sind kurz davor, kein Obdach mehr zu haben.
Die Not und Enttäuschung nimmt derweil viele Formen an: Ein rotes Tuch aus dem Fenster gehängt bedeutet, dass in dem Haushalt Menschen an Hunger leiden und dringend Hilfe nötig ist. Dieses Tuch ist zum prägenden Bild in vielen Vierteln geworden. Tausende Menschen ziehen durch die Straßen, um laut rufend um Lebensmittel zu bitten. Andere versuchen, mit lauten Schlägen auf Töpfe und Deckel, sogenannten Cacerolazos, Aufmerksamkeit zu erlangen. Lesen Sie den ganzen Artikel von amerika21.
Corona-Pandemie hat in Brasilien bereits über 6.000 Tote gefordert
Die Zahl der Corona-Toten in Brasilien steigt seit dieser Woche rasant. Über 87.000 bestätigte Fälle und über 6.000 Todesopfer waren der Stand am 1. Mai 2020. Von Journalisten auf die hohen Todeszahlen angesprochen, reagiert der ultrarechte Präsident Jair Bolsonaro (parteilos) mit einem trockenen "Na und? Was soll ich machen?". Die Bevölkerung ist entsetzt über seine Kaltschnäuzigkeit. Kritiker werfen ihm vor, einen Genozid an der armen Bevölkerung in Kauf zu nehmen. Brasilien wird beschrieben als "ein Land, das weint".
Brasilien ist das sechstbevölkerungsreichste Land der Erde. Die Regierung realisiert keine Massentests an der Bevölkerung. Die Aussichten für den Gesundheitsschutz sind besorgniserregend: Von 48 untersuchten Ländern hat Brasilien die höchste Ansteckungsquote, haben Wissenschaftler untersucht. Jeder kranke Brasilianer steckt aktuell 2,8 andere Menschen an. Lesen Sie den ganzen Artikel von amerika21 dazu.
Kolumbien: Hunger führt zu Protesten in der Hauptstadt
Nach einem Monat in Quarantäne und der Verlängerung der Ausgangssperre bis voraussichtlich 11. Mai werden die weitreichenden Auswirkungen der Pandemie immer spürbarer. Durch den Zusammenbruch des informellen Sektors, in dem in den Großstädten des Landes knapp 50 Prozent der Bevölkerung arbeiten, haben Tausende ihre einzige Einnahmequelle verloren. "Wir sterben nicht an dem Virus, sondern am Hunger", so eine Frau aus Ciudad Bolívar. (Quelle: Artikel amerika21).
Auch unsere Projektgebiete in Bogotá sind von den Auswirkungen des Ausgangssperre betroffen. Darum liefern wir die Mahlzeiten, die die Kindern sonst in der Kita erhalten, nun direkt zu ihnen nach Hause. So stellen wir sicher, dass die Kinder sich weiterhin gesund und regelmässig ernähren, was entscheidend für ihre Gesundheit ist. Mehr erfahren zu unseren weiteren Massnahmen während und vor der Corona-Krise.
Honduras: Corona-Pandemie zeigt erneut prekäre Situation von Hausangestellten
Hausangestellte in Honduras sind von den Auswirkungen des Coronavirus besonders betroffen. Sie haben meist nur die Wahl zwischen dem Ausharren bei ihren Arbeitgebern unter extremen Bedingungen oder der Rückkehr zu ihren Familien ohne jegliches Einkommen.
Dadurch, dass die Arbeiterinnen meist informell angestellt sind, haben sie weniger Rechte als andere Arbeitnehmer. Sie müssen übermäßig viel arbeiten, werden niedrig entlohnt, oft diskriminiert und haben durch fehlende Bildungsmöglichkeiten keine Chance, ihrer Situation zu entkommen. Die aktuelle Coronakrise verschärft dies noch einmal. Erfahren Sie mehr dazu im Artikel von amerika21.
El Salvador zwischen Autokratie und Chaos
Unter Bezugnahme auf das Notstandsgesetz werden in El Salvador immer mehr Bürgerrechte außer Kraft gesetzt. Dies wird mittlerweile auch vom Menschenrechtskommissariat der Vereinten Nationen kritisiert. Noch immer befinden sich Hunderte Menschen in Quarantänezentren, teilweise seit mehr als 30 Tagen, ohne Informationen über ihre Perspektiven. Lesen Sie mehr dazu im Artikel von amerika21.
Covid-19 in Lateinamerika: Unzählige Solidaritätsaktionen auf dem ganzen Subkontinent
Aufgrund der durch die Corona-Pandemie verursachten Krisensituation sind insbesondere die sozialen Auswirkungen enorm. So auch in Lateinamerika. In den letzten Wochen entstehen in vielen Ländern Solidaritätsaktionen, um den Folgen der Massnahmen wie Ausgangsbeschränkungen entgegenwirken zu können.
Lesen Sie im Artikel von amerika21 mehr dazu, wie verschiedene Bevölkerungsgruppen ihr Schicksal in die eigene Hand nehmen und ihren Mitmenschen in der Krise unter die Arme greifen.
Informations-Kampagne Nicaragua
Unsere Partnerorganisation in Nicaragua sensibilisiert die Bevölkerung mit ansprechenden Informationsflyern nicht nur über Hygienemassnahmen oder die korrekte Verwendung von Schutzmasken, sondern auch zu weiterführenden Themen im Bereich der psychischen Gesundheit wie z.B. Abbau von Stress und Aktivitäten in der Quarantäne.
Auswirkungen der Massnahmen gegen die Pandemie auf vulnerable Bevölkerungsgruppen in Kolumbien
In einem Bericht über die Auswirkungen der Massnahmen gegen die Pandemie auf vulnerable Bevölkerungsgruppen in Kolumbien identifiziert und analysiert ACAPS folgenden Herausforderungen:
- Verringerung der Möglichkeiten zum Lebensunterhalt für Menschen, die von informeller Arbeit abhängig sind
- Wohnsituation mit vielen Menschen auf engem Raum führen zu Herausforderungen für Social Distancing und Hygienepraktiken
- Gesundheitsrisiken für Venezolaner, die von Kolumbien in ihre Heimat zurückkehren
Lese Sie hier den ganzen Bericht im PDF von ACAPS.
USA schieben mit dem Coronavirus infizierte Migranten nach Guatemala ab
Die USA deportieren wieder verstärkt guatemaltekische Migranten. Manche von ihnen haben sich offenbar mit dem neuartigen Coronavirus SARS-CoV-2 angesteckt. In den letzten Tagen wird zudem vermehrt berichtet, dass hungernde Familien weisse Fahnen vor ihrem Haus aufhängen, um der staatlichen Verwaltung oder karitativen Organisationen zu signalisieren, dass sie dringend auf Hilfe angewiesen sind. Lesen Sie den ganzen Artikel auf amerika21.
UN Generalsekretär ruft zu mehr Schutz für Kinder in COVID-19-Krise auf
Obwohl Kinder gemäss dem aktuellen Wissensstand nicht zur Risikogruppe der Corona-Pandemie zählen, können die sozio-ökonomischen Auswirkungen der Ausgangsgangssperre in Entwicklungsländern katastrophal sein: Kein Zugang zu Bildung, Ausfall der Mahlzeiten in der Schule, häusliche Gewalt und keine medizinische Grundversorgung wegen überlasteter Spitäler sind Faktoren, die zur Steigerung der Kindersterblichkeit beitragen können. UN Generalsekretär António Guterres ruft darum zu dringendem Handeln auf, um die Kinder auf der ganzen Welt inmitten der weltweiten Krise zu unterstützen.
Mehr erfahren im UN-News Artikel auf Englisch.
Diverse Massnahmen in Projektländern lanciert
Nothilfeprojekt in Guatemala: Das Projekt trägt dazu bei, die Ausbreitung des Corona Virus im Departement Sololá zu verlangsamen und das lokale Gesundheitspersonal vor einer Ansteckung zu schützen, damit dieses weiterhin seine systemrelevante Funktion für die BewohnerInnen des Departements wahrnehmen kann. Ziel 1: Das Gesundheitspersonal und die lokale Bevölkerung sind über die Gefahren des Virus sensibilisiert und wissen, was sie dazu beitragen können, die Ausbreitung einzudämmen. Ziel 2: Das Gesundheitspersonal verfügt über das nötige Schutzmaterial, damit es seine Grundversorgung der lokalen Bevölkerung während der Corona Pandemie weiterhin sicherstellen kann, in dem es sich selber von einer Ansteckung schützt. Dies ist wichtig, damit die Gesundheitsversorgung nicht kollabiert.
Sofortmassnahmen in laufenden Projekten in Kolumbien:
- Berufsbildungskurse werden via Videokonferenz weitergeführt, damit die Jugendlichen trotz Krise mit einem Abschluss im formellen Arbeitsmarkt Fuss fassen können.
- Mit der Verteilung von Hygiene-Kits mit Desinfektionsmittel und Masken können sich kolumbianische Flüchtlingsfamilien besser vor der der Ausbreitung des Virus schützen.
- Da die Kinder aufgrund der geschlossenen Kitas nicht mehr von den dort zubereiteten Mahlzeiten profitieren können, werden Essenspaketen mit gesunden Nahrungsmitteln direkt an die Kinder und ihre Familien geliefert.
Erfahren Sie mehr zu den Massnahmen und wie sie uns dabei unterstützen können.
Corona-Pandemie verschärft Ungleichheit in Lateinamerika
Aufgrund der ausgeprägten Ungleichheit in Lateinamerika sind viele Menschen von Einkommen und Gesundheitsversorgung ausgeschlossen. Die Ärmsten der Armen sind somit besonders in Gefahr.
Laut Internationaler Arbeitsorganisation (ILO) arbeiten 53 Prozent der Lateinamerikaner im informellen Sektor. Diese Menschen werden von Maßnahmen wie Ausgangssperren besonders hart getroffen, da sie dadurch de facto ihrer Einkommensquellen beraubt werden.
Die Gesundheitssysteme sind ungenügend und kaum in der Lage, den momentanen Anforderungen zu genügen. Ein sehr großes Problem stellt auch die Ungleichheit im Zugang zur Gesundheitsversorgung dar. Unter den Ärmsten der Armen verfügt überhaupt nur ein Drittel über irgendeine Form der Krankenversicherung.
Lesen Sie den ganzen Artikel von amerika21.
Eine globale Krise braucht globale Solidarität
Die Coronakrise macht uns schlagartig bewusst, wie verletzlich unsere globalisierte Welt ist. Für einmal sitzen wir alle weltweit sprichwörtlich im selben Boot. Zwar betrifft die Krise alle, doch sie trifft nicht alle gleich. Jene Menschen, die nicht das Glück hatten, in einem reichen Land mit einem gut ausgebauten Sozial- und Gesundheitssystem geboren zu werden, trifft die Krise ungleich härter als uns.
Die Arbeitsgemeinschaft Alliance Sud beschreibt die Auswirkungen der Coronakrise auf die ärmsten Länder und formuliert konkrete Forderungen an die Politik zur Eindämmung der Krise. Mehr erfahren
Die medizinische Situation in Guatemala in der Corona-Pandemie
Die Pandemie trifft im Fall Guatemala auf ein Land, das strukturell nicht darauf vorbereitet ist, eine medizinische Notlage adäquat zu handhaben. Besonders betroffen ist auch unsere Projektregion Sololá, da ländliche Gegenden im Vergleich zu den urbanen weniger medizinische Infrastruktur besitzen und noch stärker finanziell benachteiligt sind. Zum Artikel von amerika21.
Erste Corona-Tote in den Favelas
Erstmals sind Bewohner der Favelas von Rio de Janeiro im Zusammenhang mit dem Coronavirus gestorben. Es handle sich dabei um zwei Menschen aus der Rocinha, wie der Bürgermeister der Stadt, Marcelo Crivella, am Mittwoch (Ortszeit) in einem Interview sagte.
Die Elendsviertel der Stadt können die Übertragung von Krankheiten beschleunigen. «Wer in einer Favela wohnt, hat kein Wasser, um sich die Hände zu waschen», sagte Gabriela Anastácia von dem Observatório das Favelas. «Wer in einer Favela wohnt, kann sich nicht sozial distanzieren, weil er mit fünf, sechs, neun Personen zusammenwohnt.»
Viele Armenviertel werden von kriminellen Organisationen kontrolliert, die sich vor allem durch Drogenhandel finanzieren und schwer bewaffnet sind. Während der brasilianische Präsident Jair Bolsonaro das Coronavirus noch als «gripezinha» bezeichnete, untersagten Drogenbanden und Milizen aus Angst vor einer Ansteckung und Ausbreitung bereits Ausländern den Zugang und verhängten Ausgangssperren für die Bewohner mancher Favelas. (Quelle: sda/dpa)
Zu viele Tote: Ecuadors Corona-Epizentrum wird mit Karton-Särgen beliefert
Ecuador ist stark betroffen von den Auswirkungen des Coronavirus, bereits 191 Leute sind an Covid-19 gestorben. Vermutet wird jedoch eine hohe Dunkelziffer. Der rasante Anstieg von Corona-Fällen hat zur Folge, dass die Bestattungsunternehmen teilweise nicht mehr mit der Arbeit nachkommen. Lesen Sie mehr dazu im Artikel von Watson.
Lateinamerika: Von der Corona- in die Wirtschaftskrise
Wenngleich die Fallzahlen von Covid-19 in den lateinamerikanischen Staaten verglichen mit Europa und den USA noch gering sind, könnte die globale Rezession den Kontinent besonders hart treffen. Finanzanalysten rechnen mit einem Rückgang der Wirtschaftsleistung um 3,8 Prozent. Lesen Sie mehr dazu im Artikel von Amerika21.
Brasilien: Auf Druck der Generäle ändert Bolsonaro seine Corona-Politik
Nachdem Bolsonaro Bisher Covid-19 als "kleine Grippe" verharmloste, will er nun doch mit Parlament und Gouverneuren kooperieren und Massnahmen ergreifen. Dennoch hält er an seinem Mantra fest und setzt Menschenleben mit Arbeitsplätzen gleich: "Leben retten, ohne Jobs zu verlieren", mahnte er zur Vorsicht bei den Restriktionen. Lesen Sie mehr dazu im Artikel von Amerika21.
Wenn Gangs für die Gesundheit sorgen
Die Favelas in Rio de Janeiro sind dicht besiedelt, es gibt oft weder ausreichend medizinische Betreuung noch eine Kanalisation oder fliessendes Wasser. In vielen Armenvierteln übernehmen Gangs jetzt die Eindämmung des Virus. Lesen Sie mehr dazu im Artikel vom Tagesanzeiger.
Corona-Krise verstärkt die Ungleichheiten weltweit
COVID-19 hat eine noch nie dagewesene soziale und wirtschaftliche Auswirkungen auf alle Länder, am fatalsten werden die Folgen in den Entwicklungsländer ausfallen. In Gefahr sind vor allem die Leute, die im informellen Sektor tätig sind, keine Sozialversicherung haben und durch die Ausgangssperre schnell unter der Armutsgrenze fallen. Es fehlt ihnen durch an Arbeit und somit an Geld für das tägliche Überleben. Vivamos Mejor operiert in Ländern, wo die Ungleichheit besonders ausgeprägt ist. Unser Programm Bildung stärkt sozial benachteiligte Menschen und gibt ihnen Chancen auf ein sicheres Einkommen, in Zeiten von Corona eine Existenzfrage. Zum globalen humanitären Antworts-Plan der UNO auf COVID-19.
Waffenstillstand in Kolumbien
Die Guerillagruppe der Nationalen Befreiungsarmee (ELN) kündigte am Montag aufgrund des Coronavirus eine einmonatige Waffenruhe ab 1. April an. Zuvor hatte Antonia Guterres, Generalsekretär der Vereinten Nationen (UNO), zu einem sofortigen globalen Waffenstillstand in allen bewaffneten Konflikten auf der ganzen Welt aufgerufen. Die ELN behält sich jedoch das Recht vor, sich gegen Angriffe der Streitkräfte zu verteidigen, wie sie in einer Erklärung sagt. Zum Zeitungsartikel der anatolischen Agentur in Englisch.
Quarantäne führt zu mehr Gewalt gegen Frauen
Die aufgrund der Corona-Pandemie verhängte Ausgangssperre verschlechtert die Lage für mögliche Opfer von häuslicher und intrafamiliärer Gewalt. Vor allem in armen Vierteln, wo viele Menschen auf engem Raum leben kam es in den letzten Tagen vermehrt zu Feminiziden und Übergriffen gegen Frauen. Zum Zeitungsartikel von amerika21 über die besorgniserregende Lage in Kolumbien.
Vorsichtsmassnahmen im Projekt in Nicaragua
Die Mitarbeiter unserer Partnerorganisation in Nicaragua haben die nötigen Vorsichtsmassnahmen getroffen, um im Rahmen der Aktivitäten des Projekts "Zurück zur Normalität mit sicheren Zufluchtsorten" im Kontakt mit den Kindern das Übertragungsrisiko auf ein absolutes Minimum zu reduzieren.
Bolsonaro will zurück zur Normalität und erntet Wut
Brasiliens Präsident verharmlost erneut die Pandemie als kleine Grippe. Damit stellt er sich gegen Gouverneure, Experten und die Menschen in den Favelas. Zum Artikel im Tagesanzeiger
Zunehmende Fälle in Honduras - Starke Polizeipräsenz während Ausgangssperre
In Honduras wurden 28 positiv getestete Fälle bestätigt (Stand 24.3.). Es herrscht landesweit eine strikte Ausgangssperre und das Land reagiert mit starker Polizeipräsenz. Die Regierung kauft medizinisches Schutzmaterial, welches aber nicht für das Gesundheitspersonal, sondern für die Polizei eingesetzt wird. Es zeichnet sich ab, dass Honduras vermehrt auf Repression und Angst statt auf Prävention setzt. Unsere Partnerorganisation koordiniert sich mit anderen Organisationen, um herauszufinden, wie und ob sie sich noch im öffentlichen Raum bewegen können. Momentan ist unklar, in welchem Ausmass die Projektaktivitäten weitergeführt werden können, da die Angst vor repressiven Reaktionen der Polizei überwiegt.
Infektionsraten in den USA explodieren - Angst in Zentralamerika vor heimkehrenden Migranten
Aufgrund der explosionsartig steigenden Infektionszahlen in den USA wurde die Grenze zu Mexiko geschlossen und die Asylverfahren komplett auf Eis gelegt, was Millionen von Flüchtlingen aus Zentralamerika in eine prekäre Lage bringt. Man befürchtet, dass die Angst um den Asylstatus und die fehlenden Gesundheitsversorgungen sie via Bussen zurück in ihre Ursprungsländer treibt. So könnte sich der Virus unkontrolliert ausbreiten. Link zum NY-Times Artikel "A Closed Border, Dashed Hopes and a Looming Disaster"
Ärzteknappheit in Guatemala
In Guatemala arbeiten aktuell knapp 7’000 Ärzte aktiv für eine Bevölkerung von ca. 17 Mio. In der Schweiz waren letztes Jahr ca. 37’000 Ärzte aktiv im Einsatz. (Quelle: FMH Ärztestatistik; Assessment Gesundheitsministerium Guatemala).
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