Die Sustainable Development Goals (SDGs) sind die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung, welche bis im Jahr 2030 von allen UN-Mitgliedstaaten umgesetzt werden sollen. Um diesen Vorsatz zu erreichen sind massive Anstrengungen notwendig, denn wie der UN SDG-Bericht 2020 zeigt: Die Fortschritte waren bereits vor der COVID-19-Pandemie unzureichend und seither sind sie noch schwieriger zu erreichen. Alle Staaten sind gemeinsam aufgefordert, die drängenden Herausforderungen der Welt zu lösen, auch die Schweiz. Mit unserer Projektarbeit in Kolumbien, Guatemala, Nicaragua und Honduras leisten wir einen Beitrag zur Erreichung dieser Ziele.
Wie dieser Beitrag konkret aussieht, erfahren Sie auf dieser Seite. Zudem finden Sie Antworten auf die folgenden Fragen: Vor welchen Herausforderungen stehen unsere Projektländer? Und was fordert die Schweiz heraus?
SDG 1: Keine Armut
Das SDG1 will die Armut in allen ihren Formen und überall beenden. Die globalen Herausforderungen diesbezüglich sind immens: So stieg durch die Corona-Pandemie beispielsweise die Anzahl der Menschen, welche in extremer Armut leben, erstmals seit 1997 wieder an.
SDG 2: Kein Hunger
Dieses Ziel stellt nach wie vor eine Herausforderung dar, die die Corona-Pandemie noch verschärft hat. Der Anteil der Bevölkerung, welche von Ernährungsunsicherheit betroffen ist, nimmt zu – auch in Lateinamerika. Kleinbauernbetriebe spielen eine Schlüsselrolle und stellen in Lateinamerika 60% der Lebensmittelversorgung sicher. Sie sind von der Krise besonders hart getroffen.
SDG 4: Hochwertige Bildung
Trotz Fortschritten wird die Welt beim bisherigen Kurs die Bildungsziele für 2030 verfehlen, steht im SDG-Bericht 2020 der UNO. Die Corona-Pandemie hat die Bildungssysteme hart und unvermittelt getroffen: Schülerinnen und Schüler weltweit waren von Schulschliessungen betroffen. Insbesondere auch in Lateinamerika hat die Pandemie die Bildungskrise weiter verschärft.
SDG 5: Geschlechtergleichheit
Trotz vieler Fortschritte in diesem Bereich, ist eine Welt, in der alle Frauen und Mädchen volle Gleichstellung geniessen, durch die COVID-19-Pandemie in noch weitere Ferne gerückt. Frauen tragen zum Beispiel den Grossteil der durch die Schliessung von Schulen und Kitas entstehenden zusätzlichen Betreuungsaufgaben.
SDG 6: Sauberes Wasser und Sanitäreinrichtungen
Für die menschliche Gesundheit ist dies von entscheidender Bedeutung, das hat auch die Corona-Pandemie verdeutlicht: So ist Händewaschen beispielsweise eine der billigsten und wirksamsten Massnahmen gegen die Ausbreitung des Coronavirus. Das Ziel 6 umfasst weitere Unterziele zum Schutz und der Wiederherstellung von Süßwasserökosystemen. Diese sind weltweit durch Bevölkerungswachstum, intensive Landwirtschaft, Verstädterung und Industrieproduktion bedroht.
SDG 8: Menschenwürdige Arbeit und Wirtschaftswachstum
Gemäss Zahlen der UN lag 2016 der Anteil der informellen Beschäftigung weltweit bei 61 Prozent! Informelle Beschäftigungsverhältnisse wirken sich oft negativ auf Verdienst, Arbeitszeit, Sicherheit und Gesundheit am Arbeitsplatz sowie die Arbeitsbedingungen allgemein aus. Auch von den Auswirkungen der Pandemie sind Beschäftigte in der informellen Wirtschaft besonders betroffen.
SDG 10: Weniger Ungleichheiten
Trotz einiger Fortschritte, wie z.B. eine sinkende Einkommensungleichheit in einigen Ländern, besteht die Ungleichheit in ihren verschiedenen Formen fort. Die COVID-19-Krise verschärft gemäss der UNO zudem die Ungleichheit, da sie die verwundbarsten Menschen, die zudem oft verstärkter Diskriminierung ausgesetzt sind, am härtesten trifft.
SDG 15: Leben an Land
Der Erhalt und die nachhaltige Nutzung der Biodiversität sind für das Überleben der Menschen entscheidend. Weltweit zeigt sich jedoch ein konstanter Rückgang von Biodiversität. Und mit dem Verlust der Wälder verschwinden die Lebensgrundlagen ländlicher Gemeinschaften, die CO2-Emissionen steigen, die Biodiversität nimmt ab, und die Bodendegradation schreitet voran.