Youth Empowerment wirkt!
Wirksame Berufsbildung und Einkommensförderung dank psychosozialer Begleitung
Eine fachliche Berufsbildung ist gut. Fachliche Berufsbildung und Youth Empowerment ist effektiver und bringt mehr Einkommen. Das ist – extrem verkürzt – das Resultat dieser Studie zur Wirkung unseres Programms Brücken ins Berufsleben für armutsbetroffene, gesellschaftlich marginalisierte junge Erwachsene in Kolumbien.
Die Wirkungsstudie der Universität Lausanne und der Universidad de los Andes in Bogotá bestätigt, dass sich psychosoziale Begleitung (PSS) neben der Berufsausbildung positiv auf die mentale Gesundheit von vulnerablen Jugendlichen auswirkt. Sie können besser mit Stress umgehen und leiden weniger unter Depressionen. Zudem verdienen sie markant mehr als Gleichaltrige, die ausschliesslich eine fachliche Berufsausbildung oder gar keine Berufsausbildung absolvieren. Dass der finanzielle Aufwand für psychosoziale Begleitung auch volkswirtschaftlich lohnend ist, konnte die Wirkungsstudie ebenfalls belegen.
Die Ergebnisse in Kürze
Projektleiterin Stefanie Enssle erklärt's
Kontext der Studie
Lesen Sie in der Broschüre mehr zum Kontext und zur Studie:
Lernen Sie die Geschichten von Leidy, Jhonatan und Edgar kennen
Die drei junge Menschen aus Bogotá erzählen, wie sie mit dem Programm Brücken ins Berufsleben persönlich gewachsen sind.
Die Wirkungsstudie
Wie wirkungsvoll ist Youth Empowerment in der Berufsbildung, um das langfristige Ziel von besseren Erwerbseinkommen zu erreichen? Um diese Frage zu beantworten, gab Vivamos Mejor eine Wirkungsstudie in Auftrag. Zwischen 2019 und 2022 untersuchten Wirtschaftswissenschaftler*innen der Universität Lausanne und der Universidad de los Andes in Bogotá, wie sich zwei Projekte des Programms Brücken ins Berufsleben auf Einkommen und Wohlbefinden der jungen Menschen auswirkten.
Für ihre Studie wählten die Studienleiter*innen ein Randomised controlled Trial (RCT). Bei RCT erhält eine zufällig zusammengestellte Gruppe eine Unterstützungsmassnahme und eine Kontrollgruppe erhält diese Behandlung nicht. Die Forscher*innen teilten je 100 armutsbelastete Jugendliche im Alter von 18 bis 25 Jahren per Zufallsverfahren in drei verschiedene Gruppen ein:
Gruppe VET+YE (Vocational Education Training und Youth Empowerment): Jugendliche, die eine fachliche Berufsausbildung und die psychosoziale Ausbildung absolvierten.
Gruppe VET: Jugendliche, die nur eine fachliche Berufsausbildung absolvierten.
Kontrollgruppe: Jugendliche, die weder eine fachliche noch psychosoziale Ausbildung erhielten (alle Jugendlichen der Kontrollgruppe hatten nach Abschluss der Studie die Möglichkeit, am Berufsbildungsprogramm teilzunehmen.)
Die fachlichen Berufsbildungskurse dauerten von Februar 2019 bis November 2019. Die Teilnehmer* innen aller drei Gruppen wurden in der Zeit vor, während und nach diesem Jahr eng begleitet. Die Daten für die Studie wurden über einen Zeitraum von drei Jahren erhoben, mittels vier persönlichen Befragungen sowie alle drei Monate stattfindenden Telefoninterviews.